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Blick auf das ehemalige Reichsparteitagsgelände aus der Luft

Erinnerungskultur

© Hajo Dietz

Wie geht eine Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit um, insbesondere mit den dunklen Kapiteln ihrer Geschichte? Diese Frage steht im Zentrum der Erinnerungskultur. Für die Stadt Nürnberg ist sie wesentlicher Teil ihres Selbstverständnisses.

Nachdem bereits 1927 und 1929 in Nürnberg die Parteitage der nationalsozialistischen Partei stattgefunden hatten, wurde Nürnberg ab 1933 die „Stadt der Reichsparteitage“. Zeugnisse dieses dunkelsten Kapitel der Stadtgeschichte sind die teilweise noch heute erhaltenen Monumentalbauten auf dem Gelände am Dutzendteich im Nürnberger Südosten.

Nach einem zunächst zweckmäßigen Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe, versteht sich die Stadt heute als „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“. Der israelische Künstler Dani Karavan installierte 1993 vor dem Germanischen Nationalmuseum die Straße der Menschenrechte, auf deren Säulen die 30 Artikel der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen in verschiedenen Sprachen zu lesen sind. Zudem wird seit 1995 alle zwei Jahre der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis verliehen.

Der wichtigen historisch-politischen Aufarbeitung und Bildungsarbeit dienen die Erinnerungsorte, die heute Museen beinhalten, wie das Memorium Nürnberger Prozesse und das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Aktuell beschäftigt sich die Stadt Nürnberg mit dem zukünftigen Umgang mit den architektonischen Relikten des Nationalsozialismus auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände, womit sie sich erneut klar der Erinnerungskultur verpflichtet.

© Christine Dierenbach

„Erinnerungskultur wird globaler, pluraler und multiperspektivischer – darin liegt die Aufgabe im Umgang mit dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände.“

Meron Mendel - Direktor der Bildungsstätte Anne Frank | Foto: © Bildungsstätte Anne Frank

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