Ein alter Flugzeughangar, ein Einkaufszentrum, das Reichsparteitagsgelände, die Turbinenhalle eines alten Kraftwerks - je ausgefallener die Spielorte und je eindringlicher die Themen, desto mehr begibt sich die Pocket Opera Company Nürnberg weg vom klassischen Opernbetrieb hin zu ihrem Publikum.

Die Mitglieder des hochklassigen Ensembles sind allesamt Teil des arrivierten Kulturbetriebs, doch mit ihrem Engagement an der Pocket Opera Company brechen sie eine Lanze für diese noch junge Form des unterhaltsamen, bewegenden und provozierenden Musiktheaters.

Im Jahr 1974 trat die Pocket Opera Company Nürnberg mit dem Anspruch an, die Traditionen des klassischen Musiktheaters aufzuweichen, zu parodieren und es an ungewöhnlichen Spielstätten für ein neues Publikum zu öffnen. Illustre Namen wie Elizabeth Kingdon, Wolfgang Schmidt, Peter B. Wyrsch, David Seaman und Andrea Molino begründeten den internationalen Ruf des vielfach preisgekrönten, ältesten freien Musiktheaters Deutschlands.

Und es ist aufmüpfig und experimentell wie eh und je. Sänger und Musiker wie auch der Dirigent Franz Killer sind allesamt Grenzgänger zwischen den musikalischen Welten. Außergewöhnliche Spielorte sind Programm und bestimmen nicht selten die Produktionen der Pocket Opera Company. Wie die Inszenierung von "The Smiling Carcass" über Werbung und deren Auswirkung auf unsere Gesellschaft, die im Stadttheater Fürth begann und über mehrere Etagen verteilt in einem Einkaufszentrum endete.