Die gotische Frauenkirche an der Ostseite des Hauptmarktes gehört zu den drei bedeutendsten Kirchen Nürnbergs. Weltberühmt sind ihr Balkon, auf dem alljährlich der Christkindlesmarkt eröffnet wird, sowie die Kunstuhr mit dem Männleinlaufen. Jeden Mittag um 12 Uhr huldigen die sieben zur Kaiserwahl berechtigten Kurfürsten dem römisch-deutschen Kaiser Karl IV.

Karl IV. stiftete die Frauenkirche in Nürnberg im Jahr 1355 als kaiserliche Hofkapelle. Die Reichsinsignien wie Kaiserkrone, Mantel und Zepter sollten dort aufbewahrt werden. Dazu kam es nie, doch in der Frauenkirche wurden die Reichsinsignien der Öffentlichkeit anlässlich der Taufe des Thronfolgers Wenzel 1361 erstmals gezeigt.

Geschaffen für die Aufbewahrung der Reichsinsignien

Die dreischiffige Frauenkirche war die erste gotische Hallenkirche Frankens. Peter Parler, höchstwahrscheinlich Baumeister der Frauenkirche, schuf für die Präsentation der Reichsinsignien einen Mittelpunkt im Innenraum sowie den Balkon an der Westfront, auf dem das Nürnberger Christkind den Prolog zur Eröffnung des Christkindlesmarkt spricht.

Frauenkirche beherbergt bedeutende Zeugnisse

Nürnberger Malerei und Bildhauerei Bedeutende Kunstwerke in der Frauenkirche sind die drei ältesten Glasmalereien Nürnbergs aus dem von Karl IV. gestifteten Kaiserfenster, der Tucheraltar, von einem unbekannten Meister um 1445 geschaffen und das wichtigste Zeugnis Nürnberger Tafelmalerei vor Albrecht Dürer, sowie zwei Epitaphien des berühmten Nürnberger Bildhauers Adam Kraft und Tafelgemälde von Michael Wolgemut.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Neben St. Sebald und St. Lorenz eine der drei bedeutendsten Kirchen Nürnbergs
  • das "Männleinlaufen" erinnert an die Verkündung der Goldenen Bulle von 1356
  • die Kunstuhr des Männleinlaufens wurde bereits 1509 fertiggestellt und während des 2. Weltkriegs im Kunstbunker aufbewahrt
  • die drei ältesten Glasmalereien Nürnbergs sind dort untergebracht
  • der Tucheraltar gilt als das bedeutendste Werk der Tafelmalerei der Zeit von Dürer