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Unser Tipp: Rauschgoldengel

Für einen Traditionalisten gehört der berühmte Nürnberger Rauschgoldengel nicht auf den Kaminsims, sondern an die Spitze des Weihnachtsbaums. Er ist aus Papier oder Metallfolie gefaltet und versteckt seine Arme unter dem Oberteil seines bunten Gewands. Doch glücklicherweise darf auch ein Rauschgoldengel ein klein wenig mit der Mode gehen und so steht er ebenso in samtenen Gewändern, golden gelockt und mit kunstvoll bemalten Köpfen aus Porzellan, Wachs oder Holz in den Buden des Nürnberger Christkindlesmarktes. Der größte Nürnberger Rauschgoldengel begrüßt übrigens hoch oben in der Plobenhofstraße hängend die Besucher des Christkindlesmarktes.

Nürnberger Rauschgoldengel (© Ralf Schedlbauer)

Nürnberger Rauschgoldengel (© Ralf Schedlbauer)

Das Nürnberger Christkind in Engelsgestalt

Macht man sich auf die Suche nach den Ursprüngen des Nürnberger Rauschgoldengels, schließt sich wieder der Kreis zum metallverarbeitenden Handwerk, das Nürnberg vor Jahrhunderten berühmt und auch wohlhabend gemacht hat. Die Flügel und das Gewand des Rauschgoldengels, der im Jahr 1733 das erste Mal beschrieben wird, bestanden aus geschlagenem, weniger als einem Millimeter dünnem Messing. Das leise Flirren des zarten Materials verlieh dieser kleinen Kostbarkeit dann auch seinen Namen Rauschgoldengel. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzte buntes Papier, später Metallfolie den Blattgoldersatz.

Viele Legenden ranken sich um die Entstehung des Nürnberger Rauschgoldengels. Eine der berührendsten erzählt die Geschichte eines Nürnberger Handwerkers, der über den Tod seiner Tochter nicht hinwegkam. Eines Nachts erschien sie ihm, schön wie ein Engel und in einem goldenen Kleid im Traum. Um diese Erinnerung festzuhalten, schuf er eine goldene Puppe aus Metall, den ersten Rauschgoldengel. Seine Gestalt ist in der Nürnberger Weihnachtstradition auch ein Symbol für das Nürnberger Christkind, aber davon erzählt eine andere Geschichte.

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