Typisch Christkindlesmarkt: Zwetschgenmännla, Rauschgoldengel und Springerle
Für das Nürnberger Zwetschgenmännla (fränkisch: Närmbercher Zwedschgermennla) erheben viele Nürnberger alleinigen Anspruch auf die Urheberschaft, obwohl die Dresdner mit ihrem Pflaumentoffel dagegenhalten könnten. Aber eigentlich ist es ja egal, Hauptsache, die kleinen Figuren aus Trockenobst sind auch noch nach Jahrhunderten ein Wahrzeichen des Nürnberger Weihnachtsmarkts. Die aus Draht sowie gedörrten Feigen und Zwetschgen hergestellten Zwetschgenmännla mit einer Walnuss als Kopf waren ursprünglich wohl Kinderpuppen.
Heute sind sie ein beliebtes Mitbringsel und selbstverständlich gibt es in Zeiten der Emanzipation auch eine Zwetschgenfrau. Apropos Frau: Das Christkind ist ja bekanntermaßen weiblich. In der Gestalt des berühmten Nürnberger Rauschgoldengels, ursprünglich aus geschlagenem Messingblech gefertigt, kann jeder Besucher des Christkindlesmarktes sich sein eigenes funkelndes Christkind mit nach Hause nehmen.
Eine Nürnberger Spezialität der anderen Art ist Eierzucker, auch Springerle genannt. Die kleinen, mit Anis verfeinerten und liebevoll bemalten Bildplätzchen aus getrocknetem Eierschaum sind zum Essen viel zu schade und für viele Zähne wohl auch zu hart, werden sie ja seit Jahrhunderten in erster Linie als Christbaumschmuck gebacken. Wer die Augen während seines Bummels über den Nürnberger Christkindlesmarkt offenhält, findet noch den einen oder anderen Stand, der die süßen Kunstwerke im Angebot hat.