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Anja Common schafft mit Newcomern den Überraschungseffekt

Seit über 10 Jahren drückt Anja Common dem st. katharina open air ihren Stempel auf - mit viel Leidenschaft bringt sie mit ihrem Team jedes Jahr ein abwechslungsreiches Musikprogramm auf die Bühne. Oft auch mit unbekannten Acts, die bereit für die größere Bühne sind. Beim st. katharina open air haben sie die Möglichkeit ein unvoreingenommenes Publikum zu begeistern.

Die Katharinenruine ist ja schon eine spezielle Location für Musikveranstaltungen, wie kam es dazu, Anja?

"Die Katharinenruine ist nicht ganz zufällig zum Ort von Musik und anderen kulturellen Veranstaltungen geworden. Das einstige Kloster, das im 13. Jahrhundert errichtet und im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört worden ist, war schon vor Jahrhunderten Versammlungsort der Nürnberger Meistersinger sowie später Lehrort der Akademie der Bildenden Künste. Nach Restaurierungsarbeiten - eher Erhaltungsmaßnahmen - und Sicherung der Ruine Ende der 70er Jahre, wurde deshalb - nicht zuletzt auch wegen der Akustik - beschlossen, die Katharinenruine weiterhin als einen Ort für die Kultur zu nutzen und mit Musik zu bespielen. Insgesamt umfasst die Location 550 Steh- und 450 Sitzplätze. Die alten Gemäuer verleihen den Konzerten ein einzigartiges Flair. Damit das alte Mauerwerk keinen Schaden nimmt, wird die Statik der Ruine regelmäßig geprüft."

Welche Musik darf ich als Festivalgänger beim st. katharina open air erwarten?

"Von Blues über Rock, Pop und Folklore bis hin zu Hip-Hop - das Line up des st. katharina open airs ist ist breitgefächert und umfasst alle möglichen Genres sowie nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler. Dank der 2024 intensivierten Zusammenarbeit mit dem Club Stereo ist zunehmend auch Indie Pop auf der Bühne der Katharinenruine zu erleben. Alle Musikfans sind herzlich willkommen. Nur jene, die Schlager und Heavy Metal hören, werden bei uns nicht glücklich."

© Marc Pfeiffer
© Kristof Göttling

Wie gehst du beim Booking vor?

"Ein Teil der Acts des st. katharina open air ist relativ unbekannt. Oft werden sie dann später auf größeren Bühnen gefeiert, dann werden sie allerding auch sehr schnell zu groß für unser kleines Venue. Das Budget fürs Booking ergibt sich meist aus den möglichen Ticketpreisen und ist deshalb stets eine Mischkalkulation: bekannte Interpreten, die sichere Einnahmen garantieren und weniger bekannte Acts, für die das st. katharina open air vor allem auch eines sein soll: Eine Chance! Meinem Team und mir ist es wichtig eine Vertrauensbasis zu den Musikerinnen und Musikern zu schaffen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen das Gefühl haben, sich auf unsere musikalische Auswahl verlassen und unbekannten Acts gegenüber komplett offen sein zu können. Der Überraschungs-Effekt ist oft das Allerbeste! An interessanten Bandbewerbungen fehlt es uns nicht. Dabei kann ich natürlich nicht nur nach meinem Geschmack gehen. Das wichtigste ist mir: qualitativ hochwertige Musik, die zum Sommer passt und mitreißt. Egal ob bekannt oder unbekannt!"

Was machen die Auftritte beim st. katharina open air so besonders und gibt es einen Insider-Tipp von dir?

"Zum einen natürlich die unschlagbar schöne Atmosphäre, die die Katharinenruine vor allem abends hergibt und die passenden Sounds. Musikalische Qualität ist dabei wichtig, aber ein gutes Entertainment und die Interaktion mit dem Publikum sind bei Konzerten nicht zu unterschätzen. Die schönsten Momente entstehen dann, wenn der Funke überspringt, die Menschen tanzen, den Sommer und das Leben feiern. Auch wenn das für mein Team und mich mit der ganzen Orga, den Betreuungen der Künstlerinnen und Künstler vor Ort über drei Wochen hinweg wirklich anstrengend sein kann, ist es ein Wahnsinns-Gefühl, in gemeinsamer Arbeit dem Publikum und sich selbst ja auch unvergessliche Konzertabende zu ermöglichen. Auch wenn die Hälfte unsere Leute danach erst einmal krank ist. Mein Tipp für einen perfekten Abend in der Ruine: ein paar Freunde schnappen, früh genug einchecken, da die Bar vom „Gelben Haus“ ziemlich klein ist für 550 durstige Gäste, und  … genießen. Denn um 22.00 Uhr müssen wir wegen der Anwohner schon schließen. Gut dass es am nächsten Tag schon weiter geht!"

© Kristof Göttling
© Kristof Göttling

Zur Person: Anja Common

Sie hat in Erlangen Geisteswissenschaften studiert und in Regensburg Kulturmanagment. Seit 2005 arbeitet Anja Common als PR-Verantwortliche und Musikdramaturgin in der Tafelhalle (KunstkulturQuartier) Nürnberg. 2014 wurde sie zudem verantwortlich für das Musikprogramm des Festivals in der Katharinenruine, und verwirklichte sofort einige, vor allem inhaltliche Veränderungen. Anja Common lebt in Lauf, ist verheiratet und hat einen Sohn.

© Kristof Göttling
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