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Das Bardentreffen holt die Weltmusik nach Nürnberg

Das renommierte Musikfestival ist nicht nur für Nürnbergerinnen und Nürnberger und Gäste aus aller Welt ein jährlicher Höhepunkt, sondern vor allem auch für nationale und internationale Singer-Songwriterinnen und Singer-Songwriter und Musikerinnen und Musiker aller Art. Ihnen wird - egal ob Legenden der Weltmusik oder Nachwuchstalente - am Bardentreffen eine Bühne geboten. Für den reibungslosen Ablauf sorgt das Team des Projektbüros. Wir haben mit Festivalleiter Rainer Pirzkall über die Musikwelt, die Weltmusik und die Besonderheiten dieses Nürnberger Festivalklassikers gesprochen.

Rainer, das erste Bardentreffen fand 1976 statt - was hat sich zu damals verändert?

"Einiges hat sich seit dem ersten Bardentreffen verändert, aber vieles ist auch gleich geblieben. Aus dem jährlichen Musik-Contest wurde ein Festival - kein Wettstreit mehr, nur Musik, die die Menschen vereinen soll. Den Liedermacher Wurzeln, aus denen das Bardentreffen entstanden ist, wird treu geblieben. Damals wie heute waren und sind Bühnen in der Stadt verteilt, sodass die Musik Nürnberg komplett erfüllen kann. Noch eine Sache hat sich nie geändert: der Eintritt zu allen Konzerten, egal wie bekannt oder unbekannt die auftretende Gruppe, ist bis heute kostenlos."

Und wer sind jetzt eigentlich diese Barden?

"Der Name Bardentreffen leitet sich von den Barden ab - traditionelle Geschichtenerzähler, Liedermacher und Dichter, die im Mittelalter und der frühen Neuzeit in vielen Kulturen eine bedeutende kulturelle Rolle spielten. Mit ihren musikalischen Erzählungen trugen sie zur Wahrung von Traditionen, Legenden und historischen Ereignissen bei. Das Bardentreffen bietet Musikerinnen und Musikern Raum, mit ihren Liedern Geschichten zu erzählen, soziale Themen anzusprechen und dadurch eine starke Verbindung zu ihren Zuhörern zu schaffen."

© Kristof Göttling

Straßenmusik oder Bühnenprogramm, wo sind die Unterschiede?

"Der Straßenmusik-Spirit macht das Bardentreffen besonders. Das sorgsam zusammengestellte Bühnenprogramm trägt aber nicht minder zu seiner Einzigartigkeit bei. Jedes Jahr steht es unter einem speziellen Motto, meist Themen, die den aktuellen Zeitgeist spiegeln und zum Nachdenken anregen. Musik trägt dazu bei kulturelle Barrieren zu überwinden und Vorurteile abzubauen. Und genau das ist es, wofür das Bardentreffen steht. Die Welt zu Gast in Nürnberg, der Stadt der Menschenrechte, vereint durch Musik. Es ist bewegend, wenn Musik die ganze Stadt erfüllt. Die Stimmung am Bardentreffen ist schwer zu beschreiben für jemanden, der noch nie vor Ort war. Es fühlt sich fast an wie eine Utopie. Menschen kommen zusammen, feiern, halten inne: friedlich, tolerant, offen und positiv. Das offizielle Bühnenprogramm entsteht aus tausender Zusendungen ambitionierter Gruppen oder deren Agenturen bzw. in Zusammenarbeit mit Musikverbänden. Die Straßenmusik ist nicht kuratiert und erhält dadurch ihren ganz eigenen Charme. Spielen darf jeder, der oder die sich berufen fühlt - egal auf welchem Niveau.

Wie können wir uns deine Arbeit vorstellen und hast du einen abschließenden Tipp?

"Das Bardentreffen dauert zwar nur 3 Tage, die Vorbereitungen laufen aber fast ein ganzes Jahr. Wenn man die Magie der Musik spürt, die sich auf das Publikum überträgt und es ergreift, entloht das immer wieder aufs Neue für jeglichen Stress. Und wenn dann die Bilder aus Nürnberg um die Welt gehen - freut man sich natürlich sehr! Mein Tipp, wenn man nicht vor Ort dabei sein kann: Viele der größeren Konzerte werden auf ARD oder arte im Livestream übertragen und sind auch nachträglich noch in der Mediathek verfügbar."

Bardentreffen Nürnberg
Bardentreffen Nürnberg © Ralf Schedlbauer
© Kristof Göttling

Zur Person: Rainer Pirzkall

Seit 2014 ist Rainer Pirzkall Leiter des Bardentreffens, Musik liebt er aber schon seit klein auf und spielt selbst etliche Instrumente. Deswegen hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und Musikmanagement studiert. Als er mit seiner Band den Kulturpreis gewann kam der Kontakt zur Stadt Nürnberg zustande. Es folgte ein Praktikum und kurz darauf die Anstellung für das Projekt Bardentreffen.

Von September bis April erfolgt die gesamte Planung im kleinen Team, wenige Monate vor Beginn des Festivals helfen dann Praktikantinnen und Praktikanten sowie zahlreiche externe Kooperationspartner bei der finalen Umsetzung.

© Kristof Göttling
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