Rundgang auf eigene Faust: Verpflichtende Vergangenheit

Als Stadt der Reichsparteitage, Stadt der Rassengesetze und Stadt, in der die Prozesse gegen die Hauptverantwortlichen des nationalsozialistischen Regimes stattgefunden haben, stellt sich Nürnberg seit vielen Jahrzehnten der Aufgabe der Vergangenheitsbewältigung und gestaltet gleichzeitig ihre Gegenwart und Zukunft als "Stadt des Friedens und der Menschenrechte".

© Florian Trykowski

Dokumentationszentrum ©Florian Trykowski

Die Tour beginnt mit einem Besuch im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände. Die Dauerausstellung "Faszination und Gewalt" dokumentiert die Reichsparteitage in Nürnberg und ihre Funktion innerhalb des Nationalsozialismus und zeigt die Ursachen, Zusammenhänge und Folgen des Nationalsozialismus transparent auf. Tipp: Zeit einplanen - hier verbringen die meisten Besucherdurchschnittlich drei Stunden.

Im Anschluss empfiehlt sich ein Rundgang über das ehemalige Reichsparteitagsgelände. An 23 Stelen informieren große Tafeln am historischen Ort über die Bauten, die Propagandainszenierungen der Nationalsozialisten und über den Umgang mit dem Gelände heute. Der individuelle Rundgang dauert rund eineinhalb Stunden, alternativ werden geführte Touren zu Fuß oder mit dem Bus angeboten. Danach lohnt sich eine kleine Erholungspause am Dutzendteich.

Mit Bus und U-Bahn geht es zum Memorium Nürnberger Prozesse. Am Originalschauplatz ist mit dem "Memorium Nürnberger Prozesse" im Saal 600 - von 1945 bis 1949 Schauplatz der Prozessegegen die Hauptkriegsverbrecher - am historischen Ort eine Informations und Dokumentationsstätte zugänglich. Hier wird die Vorgeschichte, der Verlauf und die Nachwirkungen der Nürnberger Prozesse bis hin zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag beleuchtet.

Zurück in der Altstadt lohnt sich am Ende des Tages noch ein Spaziergang durch die Straße der Menschenrechte. Das begehbare Kunstwerk des israelischen Künstlers Dani Karavan besteht aus 27 weißen Rundpfeilern, in die jeweils ein Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in deutscher Sprache und einer Fremdsprache gemeißelt ist, sowie aus einer Säuleneiche, zwei Betonplatten und einem Torbogen.

Tour als PDF downloaden (Auszug aus "Sehen&Erleben - City Guide Nürnberg & Fürth")

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